Orte

Marienthal

Marienthal ist einer von vielen Orten auf der Welt, an denen Karmeliten „in der Fußspur Jesu Christi" (Prolog der Ordensregel) das Angesicht Gottes in der Welt suchen.

Konvent

Blick auf die Rückseite des gelben Konventgebäudes mit Terasse und Vogelhäuschen, die Kirchenrückseite und den Klostergarten mit Baum, Rosenstöcken und Buchsbaumhecken.

Nachdem die Augustiner-Eremiten das Kloster 1806 verlassen mussten, wurde 1986, nach genau 180 Jahren, die klösterliche Tradition von den Karmeliten der damaligen Niederdeutschen Ordensprovinz wieder aufgenommen. Derzeit leben sechs Brüder in Marienthal.

Stehen vor Gott

Das „Stehen vor Gott" im Gebet richtet unseren Blick auch auf die Menschen. Wir möchten ihre Freuden und Ängste mit ihnen teilen und sie zu einem tieferen Glauben an Gott und zu mehr Menschsein ermutigen. Im Zuhören und im Gespräch wollen wir das Gute und Lebensfördernde, das Göttliche im Menschen und in seinen vielfältigen Beziehungen, ins Bewusstsein bringen. Dies geschieht konkret beispielsweise innerhalb der Pfarrgemeinde, in der Geistlichen Begleitung und bei Kirchenführungen.

Das Gebet

Das Gebet - gleichsam der „natürliche Atem" des Karmel - suchen wir in der Feier der Liturgie und im persönlichen Beten zu verwirklichen. Zum gemeinsamen Stillen Gebet in Gemeinschaft, zum Stundengebet am Sonntag und zu unseren Eucharistiefeiern laden wir herzlich ein.

Unter dem Schutz von Titus Brandsma

Wir haben unseren Konvent unter den Schutz des heiligen Karmeliten Titus Brandsma (Märtyrer, 1942 im KZ Dachau ermordet) gestellt. Unser Anliegen finden wir in seinem Leben verwirklicht und in seinen Worten zum Ausdruck gebracht:


„Wir Karmeliter sind nicht dazu berufen, im öffentlichen Leben großartige, auffallende und lebhaft besprochene Dinge zu tun. Das wäre gegen die Einfachheit, die wir praktizieren wollen. Aber es ist doch unsere Pflicht, die gewohnten Dinge in großartiger Weise zu tun. Das heißt: mit einer lauteren Absicht und dem Einsatz unserer ganzen Persönlichkeit. Wir verlangen nicht, vorne zu stehen und bejubelt zu werden wegen unserer Leistungen, von denen die Menschen der Welt eine hohe Meinung zu haben pflegen. Wir möchten nur auffallen durch unsere Einfachheit und unsere Aufrichtigkeit".



Kloster

Blick auf die Kirche, das Klostergebäude und den Klostergarten mit Gartenlabyrinth.

Am 7. Juni 1256 weiht Otto II. von Lippe, Bischof von Münster, das neue Augustinereremiten-Kloster in Brünen-Beylar. Es ist eines der ersten Klöster dieses Ordens in Deutschland. Damit er als weltlicher Stifter des Klosters aber nicht vergessen wurde, verfasste Sueder IV. von Ringenberg 1258 eine Schenkungsurkunde. Der Inhalt der Urkunde erklärt auch den Namen des Ortsteils – war doch das Kloster der Gottesmutter Maria geweiht. Im Laufe der Jahre verdrängte die Bezeichnung Marienthal den alten Flurnamen Beylar völlig.

Im 14. Jahrhundert wird das Kloster an seinen heutigen Standort in der Nähe verlegt. Das nahe Flüsschen Issel und die Gefahr von Überschwemmungen waren wohl der Grund dafür. Neben der Kirche entstehen umfangreiche Klostergebäude mit Wohn- und Wirtschaftsräumen. Bis 1806 wirken die Augustinereremiten seelsorgerisch in der näheren und weiteren Umgebung.

Nachdem Napoleon große Teile des Rheinlands besetzt hatte, wurden nach 1806 im Zuge der Säkularisation fast alle Klöster aufgelöst. Auch in Marienthal mussten die Augustiner das Kloster verlassen. Große Teile des Klosters wurden abgebrochen und die Steine für andere Bauwerke in der Umgebung wiederverwendet.

1839 - 1986

36 Jahre nach dem Auszug der Augustiner wird Marienthal eine selbstständige Kirchengemeinde. Die Klosterkirche, die jetzt Pfarrkirche ist, wird nach ihrer Patronin „St. Mariä Himmelfahrt“ benannt.

1924 übernimmt Augustinus Winkelmann die Pfarrei in Marienthal. Er wird die prägende Kraft für das Gesamtkunstwerk, das die Kirche, das Kloster und der beide umgebende Friedhof bilden. Schon während seines Studiums in Paris und Würzburg setzt sich Augustinus Winkelmann mit der geistigen Erneuerungsbewegung und moderner sakraler Kunst auseinander. In den 20er und 30er Jahren bietet er vielen Malern, Bildhauern und Glaskünstlern die Möglichkeit, Kirche und Kloster mit moderner Kunst zu gestalten. So entwickelt sich Marienthal zu einem bedeutenden Ort moderner sakraler Kunst.

Sein Wirken und die Suche nach Erneuerung bringt auch viele Gleichgesinnte nach Marienthal, vor allem auch die katholische Jugend, so dass während der Zeit des Nationalsozialismus ein geistliches Zentrum entsteht.

Kloster, Kirche und Friedhof werden schließlich unter Denkmalschutz gestellt und befinden sich im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen.

1986 bis heute

1986 zieht wieder klösterliches Leben in Marienthal ein. Karmeliten übernehmen außerdem die Pfarrseelsorge, die bisher von Diözesanpriestern ausgeübt wurde.

Sie stellen das Kloster unter den Schutz des heiligen Titus Brandsma (*1881 - †1942), einem holländischen Karmeliten. Als er gegen das nationalsozialistische Regime Widerstand leistet, wird er verhaftet und 1942 im KZ Dachau ermordet. Am 15. Mai 2022 wurde er von Papst Franziskus heiliggesprochen.


Gottesdienste und Gebetszeiten

Blick auf die bunten Nordfenster der Klosterkirche Marienthal.

Eucharistiefeiern und Gebetszeiten

Montag - Freitag

7:30 Uhr
Stilles Gebet
18:30 Uhr
Eucharistiefeier (Dienstag bis Freitag)

Samstag

18:30 Uhr
Eucharistiefeier am Vorabend des Sonntags

Sonn- und Feiertage

8:00 Uhr
Morgenlob
10:00 Uhr
Eucharistiefeier
18:30 Uhr
Abendlob mit Weihrauchritus und stillem Gebet bis 19:00 Uhr

Beichtgelegenheit

Beichtgelegenheit nach Vereinbarung.



Kontakt

Karmeliterkloster Marienthal

An der Klosterkirche 8
46499 Hamminkeln

Telefon: 02856/91830
Fax: 02856/918310
E-Mail: E-Mail schreiben

Spendenkonto

Karmeliterkloster Marienthal
IBAN: DE72 4006 0265 0003 7882 00
BIC: GENODEM1DKM
DKM Münster eG