Die Sandtner-Orgel von 1998

Betrachtet man die Orgel von vorne, sieht man die Pfeifen des Registers Principal 8' des Hauptwerkes.

Orgel auf der Empore der Klosterkirche Springiersbach.

Das Äußere der Orgel mit Harfenfeldern, mehrfach geschwungenem Prospektgrundriß, beschnitzten und vergoldeten Schleierbrettern schließt die wertvolle und stilistisch bemerkenswert einheitliche Ausstattung des Kirchenraumes nach Westen hin würdig ab.

Die Gestaltung des Gehäuses wurde in Anlehnung an die Ausstattung des Kirchenraumes im barocken Habitus gewählt. Das Äußere der Orgel mit Harfenfeldern, mehrfach geschwungenem Prospektgrundriß, beschnitzten und vergoldeten Schleierbrettern schließt die wertvolle und stilistisch bemerkenswert einheitliche Ausstattung des Kirchenraumes nach Westen hin würdig ab.

Hinter dem Hauptwerk ist in dem Turmraum, in einem separaten geschlossenen Gehäuse, das zweite Manual - als Schwellwerk ausgestattet - eingebaut. Hierdurch sind besondere musikalische Ausdrucksmöglichkeiten realisierbar. Die Register des Pedals sind unter- bzw. hinterhalb des Schwellwerkes unter-gebracht. Die Maße des sichtbaren Gehäuses betragen ca. 6 m in der Höhe, 3,50 m in der Breite und 1,70 m in der Tiefe. Schwellwerk und Pedal nehmen das gesamte Volumen das Turmraumes ein.

Die Disposition weist einige Besonderheiten auf, die einerseits auf Grund der akustischen Bedingungen des Aufstellungsraumes, andererseits auf die musikalischen Wünsche und Bedürfnisse zurückzuführen sind. Darüber hinaus hatte die bislang vorhandene Orgel einige klanglich sehr schöne Register, die im Neubaukonzept Wiederverwendung gefunden haben (hier sind vor allem die mit zwei Labien versehene Holzflöte 8', als auch ein Teilbereich des Violon 16' zu nennen).

Alle drei Teilwerke sind mit mindestens einem Zungenregister ausgestattet, Hauptwerk und Pedal mit Stimmen, die die Klangkraft des Werkes steigern sollen (Trompete 8' - Hauptwerk, Posaune 16' und Trompete 8' - Pedal), das Schwellwerk mit einer Solostimme - Oboe 8'.

Für die Orgel finden nahezu ausschließlich heimische Hölzer Verwendung. Das Gehäuse ist aus bestem astfreiem Tannenholz mit Rahmen und Füllungen gefertigt, die dazu gehörenden Schleierbretter bestehen aus Lindenholz. Das Verwenden von massiven Hölzern (besonders Nadelhölzern) trägt entscheidend zum abgerundeten und weichen Klang der Orgel bei.

Das Pfeifenwerk besteht zum einen aus verschiedenen Hölzern, zum anderen aus einer Zinn-Blei-Legierung. Hierbei wird das verwendete Material von Register zu Register verschieden bestimmt.

Von den insgesamt 1.750 Pfeifen sind 1.490 aus Zinn und 260 aus Holz gebaut. 1.578 sind als Labialstimmen, 172 als Zungenstimmen konstruiert. Die größte Pfeife ist mit einer Gesamtlänge von ca. 5,4 m das tiefe C des Violon 16', die kleinste das g"' der Terz 1 3/5‘ mit einer Körperlänge von ca. 12 mm.

Spieltisch der Orgel in der Klosterkirche Springiersbach
Das Instrument ist ganz in der Manier früherer Zeiten, rein mechanisch konzipiert. Die Windversorgung erfolgt über ein elektrisches Gebläse. Das in Springiersbach verwendete hat eine Leistung von ca. 1,1 kW und liefert eine Windmenge von 28 m³/min.

Der Spieltisch ist in den Unterbau der Orgel eingebaut. Das Spieltischgehäuse ist aus massivem Kirschbaum hergestellt. Die Tasten sind aus Fichtenholz mit Belägen aus porenfreiem Bein für die Untertasten und Ebenholz für die Ober-tasten. In das Notenpult ist als Intarsie das Wappen das Karmelitenordens eingelegt. Das Schnitzen der Schleierbretter und die Farbgestaltung des Orgelprospektes erfolgte durch die Firma Ames in Tholey.

Disposition

II. Schwellwerk I. Hauptwerk Pedal
1. Bourdon 8' 1. Principal 8' 1. Violon 16'
2. Salicional 8' 2. Copel 8' 2. Subbaß 16'
3. Unda maris 8' 3. Holzflöte 8' 3. Octavbaß 8'
4. Prestant 4' 4. Gamba 8' 4. Gedecktbaß 8'
5. Querflöte 4‘ 5. Octave 4' 5. Choralbaß 4'
6. Nasard 2 2/3' 6. Blockflöte 4' 6. Posaune 16'
7. Waldflöte 2' 7. Doublette 2' 7. Trompete 8'
8. Terz 1 3/5' 8. Mixtur 4f. 1 1/3'
9. Scharff 4f. 1' 9. Cornet 5f. ab b°
10. Oboe 8' 10. Trompete 8'

Tremulant Koppeln: II - I, ll - P, I - P Mechanische Spiel- und Registertraktur, Schleifladen Stimmtonhöhe: 440 Hz bei 15° C Stimmtonart: gleichstufig

Text mit freundlicher Genehmigung: ©Daniel Kunert - Musik Medienhaus


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