Eine Weile nichts tun, nur absichtslos da sein,
heißt wach werden für die Sättigung Gottes.
Johannes vom Kreuz (1542-1592)

Kursprogramm

Brich an oh schönes Morgenlicht - Oasentage im Kloster für Frauen

Inspiriert von der Weihnachtsbotschaft werden wir uns an diesem Wochenende über viele verschiedene Zugangswege dem Geheimnis von Weihnachten nähern.

Wir laden Sie ein, sich tanzend dem Weihnachtsmysterium zu öffnen und die Weihnachtsbotschaft neu zu erfahren. Dazu laden die Musik von Johannes Sebastian Bach und die Tänze nach Choreographien von Wilma Vesseur ein.

Was wollen wir tun?

Gemeinsam das Geheimnis von Weihnachten entdecken durch: Tanzen, Gespräche in der Gruppe, Gottesdienst feiern, den Körper spüren, kreativ sein.

Nähere Information und Anmeldung ausschließlich bei Hildegard Forster:
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Tel.: 067461505

Seminar ohne Kaffee und Kuchen!

Begleitung: Hildegard Forster, Pastoralreferentin i. R.; Heidi Lehnart, Sozialpäd. FH & Tanzleiterin in meditat. und sakra. Tanz; Andrea Jansen, musikal. Begleitung
Datum: Fr. 8. Dezember 2023 18:00 Uhr - So. 10. Dezember 2023 13:00 Uhr
Kosten: Kurs 70,00 € / Pension 144,00 €

  • Johannes vom Kreuz

    Johannes vom Kreuz (1542-1591) ist einer der großen Meister karmelitanischer Spiritualität.

    In seinen Werken beschreibt er den Prozess der Einswerdung mit Gott als einen Weg des Loslassens, der durch die dunkle Nacht unserer Zweifel und Ängste, unserer Selbstbehauptung und Egozentrik hindurch zur göttlichen Liebe führt – sie ist Sinn, Ziel und Erfüllung unserer menschlichen Sehnsucht.

    Ansehen auf Youtube

    Die dunkle Nacht

    In einer dunklen Nacht
    von Sehnsucht getrieben, in Brand gesteckt von Liebe,
    - o glückliche Fügung! -
    entfloh ich, ohne bemerkt zu werden,
    als schon das Haus um mich in Stille lag,

    im Dunkeln, sichren Fußes
    über die geheime Leiter, tief ins Gewand gemummt,
    - o glückliche Fügung! -
    im Dunkeln und wachsam angespannt,
    als schon das Haus um mich in Stille lag,

    in jener glückseligen Nacht,
    heimlich, daß mich niemand sah
    - auch ich selbst nahm nichts wahr -,
    ohn’ andres Licht, den Weg zu leuchten,
    als das nur, das im Herzen brannte;

    das führte mich
    sichrer als das Licht der Tagesmitte
    dorthin, wo mich erwartete,
    um den so tief ich weiß,
    dorthin, wo niemand uns belauerte.

    O Nacht, die du den Weg geleuchtet!
    O Nacht, liebenswerter als das Morgendämmern!
    O Nacht, die du zusammenbrachtest
    den Geliebten und die geliebte
    in den Geliebten umgestaltete Geliebte!

    An meiner Brust, aufgeblüht zu neuem Leben,
    die nur für ihn sich aufbewahrte,
    da ruht’ er schlafend,
    und ich liebkoste ihn,
    und Zedern fächelten ihm Wind.

    Der Wind von den Zinnen her
    - als zärtlich er sein Haar durchwehte -
    mit seiner sanften Hand
    streifte meinen Hals,
    und alle meine Sinne schwanden.

    Ich blieb und ich vergaß mich,
    das Antlitz neigt’ ich über den Geliebten,
    alles um mich verlosch, ich ließ mich los,
    ließ los meine Sorgen,
    zwischen den Lilien war es vergessen.

    ( Johannes vom Kreuz)

    Übersetzung: Reinhard Körner