Provinzbibliothek
Ein thematischer Sammelschwerpunkt der etwa 35.000 Medieneinheiten der Provinzbibliothek liegt auf den sog. Carmelitana, d. h. Literatur von und über Karmeliten weltweit. Hier besitzt sie neben deutsch- und fremdsprachlichen Grundlagenwerken auch Raritäten wie Spezialeditionen und Erstausgaben.
In der Mitte des 15. Jahrhunderts zählte die Klosterbibliothek des Karmeliterordens in Mainz mit 173 Bänden zu einer der größeren Bibliotheken. In diese Zeit fällt auch die Entstehung der reich illuminierten Mainzer Karmeliter-Chorbücher (heute im Dom- und Diözesanmuseum Mainz).
Die umfangreiche Buchsammlung fiel im frühen 19. Jahrhundert der Säkularisation zum Opfer. Einige Bestände gelangten in den Besitz des Bistums Mainz, der größte Teil ging an die Stadtbibliothek Mainz (vgl. Ottermann, Annelen: Die Mainzer Karmelitenbibliothek. 2., überarbeitete Aufl., Berlin: Logos, 2018).
Der Wiederaufbau der Ordensbibliothek erfolgte ab 1963 im Zusammenhang mit der Funktion des Mainzer Karmelitenklosters als Studienhaus für die verschiedenen deutschen Karmelprovinzen. Im Zuge der Fusionierung der Provinzen zu einer gemeinsamen Deutschen Provinz im Jahre 2013 wurde die Mainzer Klosterbibliothek als zentrale Provinzbibliothek bestimmt.
Heute betreut die Provinzbibliothek die Bibliotheken der Klosterniederlassungen der Karmeliten in ganz Deutschland und hat teilweise auch deren Bestände übernommen. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Katholisch-Theologischen Bibliotheken (AKThB) orientiert sie sich an deren Empfehlungen wie z. B. die Regeln der Altbestandskommission zum Umgang mit bibliothekarischem Altbestand.
In ihrer Funktion als wissenschaftliche Spezialbibliothek unterstützt die Provinzbibliothek die Ausbildung des Ordensnachwuchses. Ihre besondere Herausforderung besteht dabei in der Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbe der über 700jährigen Tradition der Karmeliten in Deutschland sowie in der aktuellen Informationsaufbereitung.
Zur Zielgruppe von Provinzarchiv und Provinzbibliothek gehören neben den Angehörigen des Karmelitenordens die theologische Fachcommunity sowie Forscher, insbesondere der Geisteswissenschaften, und Interessierte.
Bestand
Die etwa 35.000 Medieneinheiten der Provinzbibliothek entstammen einem Zeitraum von 500 Jahren. Der thematische Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Theologie, Philosophie und den sog. Carmelitana, d. h. Literatur von und über Karmeliten weltweit. Neben deutsch- und fremdsprachlichen Grundlagenwerken befinden sich auch Raritäten wie Spezialeditionen und Erstausgaben im Bestand der Provinzbibliothek. Vor Ort stehen außerdem circa fünfzig in- und ausländische Zeitschriften dem Benutzer zur Verfügung. Stand November 2020 umfasst die Provinzbibliothek Bestände aus den Klosterbibliotheken Mainz, Bamberg, Straubing und Wegberg sowie aus Nachlässen von Ordensbrüdern.
OPAC - Online-Katalog der Provinzbibliothek
Die elektronische Erfassung der Bestände der Klosterbibliotheken Bamberg und Mainz erfolgt seit 2013 im OPAC des Bayerischen Bibliotheksverbunds (BVB). Sie können dort wie auch über den sog. Bamberger Katalog der Universitätsbibliothek Bamberg zeit- und ortsunabhängig recherchiert werden.
Digitalisate
Im Rahmen des Förderprogramms WissensWandel wurden im Förderprojekt Digitaler Zugang zum Kulturerbe der Karmeliten in Deutschland: Start-up Projekt "Karmeltradition Mainz" bisher über 4000 Digitalisate erstellt, darunter auch Manuskripte und karmelitanische Rara aus der Provinzbibliothek. Die Digitalisate sind im Archivportal Findbuch.net veröffentlicht:
Zugang und Öffnungszeiten
Die Nutzung der Provinzbibliothek vor Ort sowie die Buchausleihe erfolgt nach Absprache und vorheriger Anmeldung gewöhnlich zu den Öffnungszeiten des Karmeliterklosters Mainz.