Leitbilder

Biblische Leitbilder sind für uns der Prophet Elija, der zeitweise am Karmel lebte und dessen Wort „Gott lebt, und ich stehe vor seinem Angesicht“ (1 Könige 17, 1) zum Leitmotiv des Ordens wurde, sowie Maria, die Mutter Jesu, die sich ebenfalls dadurch auszeichnete, ganz empfänglich zu sein für Gottes lebensspendendes Wort, das ihr in Fleisch und Blut überging und ihr Leben verwandelte.

Elija – Prophetische Leidenschaft für Gott

Elija fährt mit einem feurigen Wagen und Rossen gen Himmel.

Der Prophet Elija, der im Alten wie im Neuen Testament eine wichtige Rolle spielt, ist untrennbar mit dem Berg Karmel verbunden (vgl. 1 Könige 18-19). Er wurde aber nicht nur deshalb zu unserem spirituellen Gründer, sondern vor allem wegen seiner leidenschaftlichen Gottverbundenheit. Sein Bekenntnis wurde zum Wahlspruch unseres Ordens.

Gott lebt, und ich stehe vor seinem Angesicht. (vgl. 1 Könige 17, 1)

Elija vereinte immer wieder beides: Rückzug in die Einsamkeit und Einsatz für Gott und seine Gerechtigkeit. Das wollen auch wir leben: ganz ausgerichtet sein auf Gott, verwurzelt sein in der Beziehung mit ihm und eintreten für sein Wort und die Würde des Menschen.

Maria – Kontemplative Empfänglichkeit für Gott

Maria hält das Jesuskind auf dem rechten Arm, mit der linken Hand überreicht sie einem Mönch einen Mantel.

Maria ist die zweite biblische Gestalt, die zum Leitbild für uns wurde. Dabei geht es weniger um ihre Verehrung als um die Einübung ihrer kontemplativen Grundhaltung, wie sie immer wieder im Evangelium deutlich wird.

Als kontemplative Frau, die nichts aus sich selbst vermag, lässt sich Maria auf Gottes Wort ein, bewegt es in ihrem Herzen und erwartet das Unmögliche von Gott her und lässt es dann geschehen.

So ist Maria zu einem leuchtenden Vorbild geworden für das, was die Spiritualität des Karmel aus dem Reichtum der christlichen Tradition in besonderer Weise betonen und verwirklichen will.